Nordische Ballad Hoch an Nörwögs Felsenstrande Auf dem Raubschloß Rapsjözungar Saß die Jungfrau Affjäskande Mit dem Buhlen Swinjöskungar, Und empfing die süßen Pfande Seiner Liebe, Kuß und Ringjö. Swinjöskungar, Affjäskande, Affjäskanda, Swinjöskungar! Hört von hoher Zinnen-Rande Ritter Borstjö von Spölunggar Seufzen an dem Felsenstrande, Bis die Eifersucht ihn würgtjö. Und er schreitet zu Siöfbrödur, Zu dem Vater Affjäskande's, Deutet auf sein Roß Skindlödur, Auf sein Schwert Abmückjöswandes, Auf sein Trinkhorn Swärjönödur, Und versetzt mit breitem Mauljö: Wenn Ihr nicht, wie Ihr versprochen, Mir die Tochter gebt zum Weibe, Wird es fürchterlich gerochen, Denn das Blut aus ihrem Leibe Zapf ich Ende dieser Wochen Mit dem Schwert in dieses Hornjö. Trink' es aus und werde rasend, Reite fort und kehre wieder, Aus des Rosses Nüstern blasend Wuth und Schaum auf Euch hernieder, Den ich, weil er so anmaßend Mich behandelt, fressen willjö. Und Siöfbröder reicht die Rechte Borstjö, seines Busens Freunde, Von Spölungars Hausgeschlechte, Der es treu und redlich meinte, Und beim Tag der Mitternächte Treten sie auf den Balkonjö. Teufel! die verliebten Wesen Fahren jählings auseinander, Doch sie weiß das Haar zu lösen, Hurtig wie ein Salmander, Zu verstecken vor den bösen Menschen den geliebten Freundjö. Sieh, die langen goldnen Locken Fallen bis hinab zum Strande, Und der Buhle leis in Socken, Klettert hinter Affjäskande Dran hinunter, unerschrocken, Ohnbeschädigt, ohnbemerktjö. Und beschämt vor seinem Kinde Steht der Vater mit dem Freunde, Ihm entfallen alle Gründe, Daß die Tochter er befeinde; Doch damit er Ruhe finde, Leert er flugs ein Horn voll Methjö. Und der Freund mit Namen Borstjö, Weiß vor Scham sich nicht zu fassen, Beißt daher in eine Worstjö, Seinen Zorn nicht sehn zu lassen, Und, da's ihm verursacht Durstjö, Leert er flugs voll Meth ein Hornjö. Dann verzweifelnd an sich selber, An der Augen eignem Schauen, Reißt er sich vom Haupt den Felber Mit der Hände grimmen Klauen, Und mit stierem Blick der Kälber Auch die Augen aus vor Schandjö. Wirft die ausgeriss'nen Augen Der Verräth'rin vor die Beine, Weil sie aber dort nichts taugen, Wirft er sie in's Horn voll Weine, Und beginnt es auszusaugen, Toll vor Aerger und vor Schamjö. Schlägt das Horn mit schnöden Streichen Dann zusammen mit dem Schwerte, Prüft am Kreuz, dem lederweichen Seines Gauls, des Schwertes Härte, Bis das Roß und Schwert deßgleichen Bricht zusammen sammt ihm selbstjö! Aber gräulich unbefangen, Als ob nichts geschehen wäre, Kam des andern Tags gegangen Swinjöskungar lobebäre - Und es schmeißt ihm an den langen Hals sein Kind des Hauses Herrjö.