Abendphantasieen Im blauen Schein des Mondes Seh ich die Wellen ziehn, Rauschen hör' ich die Wellen Durch Blumenlande hin. Höre die Fischlein plätschern, Murmeln die Winde im Wald, Hellklagende Vogelstimme Am Hügel wiederhallt. Da lieg ich auf dem Rasen In lispelnder Linde Hut, Mir ist so ruheselig, So wunderswohl zu Muth. Dort lausch ich der singenden Quelle Und schaue den Nachthimmel an, Und mit den Augen folg ich Der sanften Wolkenbahn. Es wandern die weißen Wolken Vorbei am schweigsamen Mond; Dort such ich Menschengesichter, Und finde sie wie gewohnt. Sieh dort! zwei Sternchen flimmern Aus lieblichem Wolkenflor, Mir kommen die hellen Sterne Als wie zwei Aeuglein vor. Weiß nicht, wie das mich fasset! Wahrlich, es ist kein Wahn – Die Züge der Geliebten Sie lächeln hold mich an.