Romanze Es war die Schlacht geschlagen, Die letzte Schlacht im Krieg, Es trugen unsre Fahnen In Feindesland den Sieg. Ich war der erste beste Freiwillige vor der Schanz, Die erste beste Kugel Zerriß den Arm mir ganz. Ich lag so schwer darnieder, So fern von Liebchens Thür, Und eines schönen Abends Wär ich gestorben schier. Und als davon die Kunde Gedrungen in ihr Haus, Da brach mein Schatz vor Schmerzen In Blut und Thränen aus. Ihr ward im tiefsten Herzen So bang, so wild und weh: Ob ich ihn habe verloren, Ob ich ihn wiederseh? So sank sie hin aufs Lager, So sang sie leise für sich, So schrie die schöne Jungfrau In ihrem Jammer um mich. O Gott, er ist gestorben! O Himmel, er ist todt! Ich sah sein Herz zerrissen Im Traum, war blutigroth! Da ward es in ihrer Seele Gar feierlich, gar still, Da ward der Guten zu Muthe Wie Einer, die sterben will. Sie glaubte zu zerfließen Ins weite herrliche All, Aus lichten Fernen vernahm sie Unendlich süßen Schall. Sie faltete die Hände Auf ihrer Brust, sie sang Mit ihrer Engelsstimme Unendlich süßen Klang. »Wie wird mir, ach, auf einmal? So wohl, so leicht, so frei! Als ob zu seliger Wonne Ich ganz genesen sei! Ich fühle mich so glücklich, Wie nie ich glücklich war, Mich fasset ein Entzücken, Entzücken wunderbar. Ich fühle mich, ich fühle Mit ihm, ach ihm vereint, Ich hab ihn wiedergewonnen, Um den ich heiß geweint!« Du lagst in Fieberträumen So krank und fern von mir, Und eines schönen Abends Wärst du gestorben schier. Und kaum war dunkle Kunde Gedrungen in mein Haus, Da hielt es mich nicht länger, Da trieb es mich hinaus! In deine lieben Arme, An deinen lieben Mund – Der starke Geist, der Wille Sie machten mich gesund. O Liebchen, theures Leben, Die Freudenthränen stehn In meinen Augen, denk ich An jenes – Wiedersehn!