Der Schneider von Pensa Wer ihn so dastehn sah, Den Schneider von Pensa, Dem wird es warm ums Herz, Ihm rollen die Thränen in das Aug. Der Kaiser Napoleon War nach Paris entflohn, Die Armee, in Eis und Wind, War gefangen oder todt. Viele deutschen Brüder ach! Kamen auch in Noth und Schmach. Gefangen transportirt Wurden sie nach Pensa hin. Sind keine Deutschen da? Rief der Schneider von Pensa. Die Worte klangen so süß In der weiten Fremde draus. Ihrer dreizehn er auch fand Aus dem theuren Heimathsland, Da ward es ihm warm ums Herz Und er weinte vor Freuden laut. Und Jeglichem seines Stamms Macht er schnell ein warmes Wamms, Gibt er reichlich Trank und Speis Und ein weiches Bett zum Ruhn. Wie da Mancher getröstet schlief Drin im Feindesland so tief! Wollte Keinen mehr lassen ziehn Der brave herrliche Mann. Und so rief er Tag für Tag, Weil das Elend ihm ging nah; Als sie scheiden mußten von ihm Küßten sie ihm Händ und Füß! Und gerührt war Jedermann Von dem was der Schneider gethan! Und sie dachten, im rauhen Krieg, Wie schön ist die Lieb und die Treu!