Wahrnehmung Was sollen die Papageyen Im deutschen Dichterwald? Sie wälschen und sie schreien Ganz kannibalisch bald. Wollt ihr den Verstand verlieren, So gehet ihr gar nicht irr, Geht nur in den Wald spazieren Und hört das Stimmengewirr! Sie holen die fremden Laute Aus allen Winkeln der Welt, Und wer sich wenig erbaute, Wird mit Kommentaren gequält. Ihr wolltet euch wohl erquicken An einem lieblichen Sang? Ja habt ihr auch Eselsbrücken, Sind eure Ohren auch lang? Da müsset ihr erst studiren Wie ein Arabischer sühlt, Ihr müßt euch erst maskiren, Eh ihr im Wald euch kühlt! Ihr müsset die Kunst erlernen, Zu gehn aus euch heraus, Ihr müßt euch erst entfernen, Dann seid ihr recht zu Haus! Dort thun es die heimischen Spatzen Nachzwitschern mit saurer Müh, Und weil sie Unsinn schwatzen, So heißen sies Poesie. Es putzt mit farbigen Federn Sogar das Mäusethum Sich auf die flinken Fledern Und flunkert im Wald herum. Jüngst las mein schlichtes Liebchen In einer Anthologie – Traun! in ihr Wangengrübchen Verkroch sich die Poesie.