Geisterschlösser Droben auf dem Rodensteine Thut sich auf ein Felsenspalt, Sturm erwacht – im Sternenscheine Liegt der bleiche Odenwald. Schatten, seltsam, unbeständig, Gaukeln um den Schnellertsberg, Auf der Burg wird es lebendig, Laut im alten Mauerwerk. Waffen blitzen durch die Fenster, Rosse tummeln auf dem Wall, In den Wirrwarr der Gespenster Brauset jetzt Drommetenschall. Schlachtruf tönet, Hunde kläffen, Und herab vom Geisterschloß, Wuchtig auf den Feind zu treffen, Wälzt sich ein verwegner Troß. Hört das echotolle Lachen! Hei, die Gegner brechen los! Wie vom Donner Wälder krachen Fesselt sie der Lanzenstoß. Und sie springen von den Thieren, Es entbrennt der Schwerterstreit; Wie sie grimme Fehde führen, Daß es toset meilenweit! Und so tost es – bis die Sterne Bleichen, bis verblaßt der Troß, Bis in stille Nebelferne Schwindet Reitersmann und Roß.