Im Breisgau Welt der Berge! Wie du wogst vor freudigen Augen! Mein Gedank ist neu erhellt Darf er also freigestellt In die blauen Gründe tauchen. Berghäupter unwillkürlich erscheinen Gleich lebendigen dunkeln Wesen, Ich mags an den finstern Stirnen lesen, Wie sie sich zaubergewaltig meinen Berghäupter riesengroß Schauerlich herübergrüßen Aus der Ferne unendlichem Schoos. Ich schaus wie die Zwergesrücken, Die kleinen Hügel sich bücken, Krümmen sich vor ihren Füßen. Ueber den Wald hin spielet das Himmelslicht, Und die Tannenberge stehen In silbergrau blendendem Glanze, Liebliche Lüfte wehen, Kosen mit üppiger Pflanze, Oder sie drehen Sich hinunter im Wirbeltanze In die aufgähnenden Schluchten. Dort hausen die Brüder des Sturms All die brausenden Stimmen Die von Abend und Morgen und Mitternacht Rasend durchs Luftmeer schwimmen. Und mit sich reißen sie Nebeldünste, Die langsam den Tiefen entsteigen, Thürmen sie auf zu Wolken, Daß Donner erkracht Und die starren Wälder sich beugen – Das ist der Winde Macht. Im düsteren Wirrwarr zucket der Schein, Wenn es gähret und lange gegohren, Der Blitzstrahl glühet die Lüfte rein – Da wird die Frische geboren. Unendliche Bergwelt, In dir woget ein göttliches Schaffen, Unsichtbar sichtbar Rauschend Leben Weben und Leben. Wie frohaufschäumend Kühn sich übers Geklüfte bäumend Das sprudelnde Wasser zur Tiefe fällt! Durch Busch und Gestein Rieselt es in die Thäler herein, Wohin sich dränget sein Lauf Springen lebendige Blumen auf. – Und rings ein lustiges Grün! O reiche Natur, o liebende Mutter – Da fliehn die erheiterten Wesen, Auch deine Menschen hin!