Frühlingsweben Wo die letzten Häuser stehen Hinter zart begrünten Hecken, Führt der Weg zum Wald hinein. Erst doch gilt's zwei Dirnlein necken, Die mit hellen Augen sehen Übern Zaun her. Spaß muss sein. Hinter mir ihr helles Lachen, O du süßes Mädchenlachen, Schlendre ich auf weichen Wegen Frühlingsfroh dem Wald entgegen. Feuchter Schimmer, grüner Hauch, Voll in Säften Baum und Strauch. Rings das Spiel des jungen Lichtes. Durch das offene Wipfeldach Wie ein goldner Regen bricht es, Tropft durch leis bewegte Zweige, Überrieselt Moos und Steige, Küsst im Gras die Primeln wach. Wo die kleinen Veilchen stehen, Seh ich helle Kleider wehen; Frühlingshüte, Kinderköpfchen, Buntes Band in blonden Zöpfchen, Frühlingsstimmen, helles Lachen. O du süßes Kinderlachen! Keine Nachtigallenlieder Geben deinen Zauber wieder. Komm ich an die kleine Schar, Wie die Häschen, naht Gefahr, Sitzen sie auf einmal stumm All im grünen Gras herum. Dann ein Kichern, Zischen, Lachen: Lassen uns nicht bange machen. Nur das große, schlanke Mädchen, Zierlich hält sich's wie am Drähtchen, Weiß auf einmal sehr verlegen, Nicht, wie soll ich mich bewegen. Herr, was sehn Sie so hierher? Sie belästigen uns sehr. Freilich kann ich es nicht wehren, Wollen Sie uns doch beehren. Zwischen Birken, zwischen Buchen Geh nun ich auch Veilchen suchen. Pflücke sittsam erst allein, Besser geht's nachher zu zwein. Hier ein Blümchen, da, und da! Bis wir abseits uns verirrt. Keines weiß recht, wie's geschah. Leis nur aus der Ferne schwirrt Lachen, Rufen uns ans Ohr. Doch das kommt beim Veilchensuchen Zwischen Birken, zwischen Buchen, Bei den besten Leuten vor. Lässt's die Mutter auch nicht gelten, Andere werden uns nicht schelten.