Dichterrausch Wenn der Gott die Seinen ruft, Priester und Propheten, Schallts wie zwischen Felsenkluft Dröhnende Drommeten, Wirbelts wie Novembersturm Über Wälder nieder, Fährt wie Blitz in Dach und Turm, Schüttelt Herz und Glieder. Wenn der Gott die Seinen ruft, Klingts wie helle Flöten, Zieht es wie durch weiche Luft Sanfte Abendröten, Taut es mild wie Sphärensang Von den Sternen nieder, Rührt zu rhythmisch höhern Gang Herzen auf und Glieder. Und so fährt es, Schlacht und Zorn, Heut in uns wie Wetter, Daß wir, wie ein Eichenknorrn Ächzen im Geschmetter, Fährt zum andern sanft und glatt In uns wie ein Säuseln, Daß wir wie ein Rosenblatt Unterm Wind uns kräuseln. Drum wenn ihr auf Gassen seht Wie berauscht uns wanken, Wenn ein Gottbesessner geht, Ists ein trunknes Schwanken. Wenn der Geist in Wirbeln kreist, Werdewehn der Dichtung, Gehen unsere Füße meist Planlos aus der Richtung.