Der törichte Jäger Er zog hinaus, das Glück zu fangen, Und jagte mit erhitzten Wangen Bis in den späten Abendschein. Umsonst, es war ein schlimmes Jagen, Er kehrte müde und zerschlagen In seine warme Hütte ein. Da saß in schlichtem Werkelkleide, Dem wilden Jäger schier zu Leide, Am Herde eine stille Magd. Sie reichte ihm den Trunk, den Bissen, Und ging zu Hand ihm, dienstbeflissen, Wie es dem müden Mann behagt. Sie hatte still sich eingefunden Und ungefragt, vor Jahr und Stunden, Und ihre Treue nahm er hin. Heut saß sie blaß zu seinen Füßen, Er ließ sie seinen Unmut büßen, Das flüchtige Wild lag ihm im Sinn. Und muß ich mich zu Tode hetzen, Es soll mein heißes Herz ergetzen, Rief er und rief sein letztes Wort, Und kehrte grollend ihr den Rücken Und setzte über Traumesbrücken Die Jagd nach seinem Wilde fort. Am Morgen, eh die Vögel girrten, Erwacht er. Seine Blicke irrten Schlaftrunken über Bett und Wand Und hin zum Herd. Da stand im Scheine Des Feuers, bleich am weißen Steine, Die Magd, ihr Bündel in der Hand. Wohin? Was treibt dich? – Laß mich wandern, Mein Dienst gehört jetzt einem andern, Leb wohl, ich kehre nicht zurück. Schon stand sie draußen vor der Pforte, Er hört nur noch die Abschiedsworte: Vergiß mich nicht, ich war das Glück.