Gesang der Muscheln Hier auf deinem Fensterbrette Durcheinander hingetan, Träumen wir vom Wiegenbette, Träumen wir vom Ozean. Unter Algen, unter Moosen, Tief im Wald von Silbertang, Lebten einen sehnsuchtslosen Tag wir, tausend Jahre lang. Oben die kristallne Wandung, Die uns von dem Himmel trennt, Und im Ohr den Ruf der Brandung, Die den Klippenwall berennt. Dunkle Purpurrosen blühten Aus der Finsternis umher, Tausend Augen blitzten, glühten Gleich Demanten rings im Meer. Und nun liegen wir und glänzen Hier auf deinem Fensterbrett, Deine grellen Blumen kränzen Unser hartes Totenbett. Und in deinen Händen fühlen Wir dein heißes Blut mit Scham. Ach, als noch in ihre kühlen Finger uns die Nixe nahm! Ihre Silberflossen glitten Leise unsern Leib entlang, Und wir zitterten und litten, Lauschten ihrem Ferngesang. Tauche du nur einmal nieder, Wo das Dunkel purpurn scheint, Schenktest uns der Welle wieder, Die um ihre Kinder weint.