Der Trauermantel Einsamer Mohn glühte am Grabenrand, Ein Falter zog um ihn zitternde Ringe. Ein Trauermantel. Sonnig lag das Land, Der einzige Schatten war die schwarze Schwinge Des dunklen Gauklers dort, der um die Glut Des roten Mohns, ein traumhaft Wesen, flog. Und mählich schien es mir, als ob das Blut Der Blume aus den Wangen wich; sie zog Erblassend, welkend, sich in sich zusammen, Doch immer noch um die erloschnen Flammen Zuckten die schwarzen Flügel, bis ein Wind, Der übern Weg lief, sie ins Feld entführte. War ich vom Licht, vom Flügelflimmern blind? War es ein Schlaf, ein Traum, der mich berührte, Erzeugt in jenem Purpurkelch, der jetzt Wie vorher flammte, sommerheißer Glut? Ein Nichts. Ein Spuk. Blendwerk. Und doch, zuletzt, Es blieb ein leises Frösteln mir im Blut, Und als ich abends mit den Freunden trank, Die heiterm Tag ein heitres Ende machten, Sprach ich von Herbst und Tod; sie aber lachten Und stießen fröhlich an. Ein Glas zersprang.