Winterabend Da draußen schneit es: Schneegeflimmer Wies heute mir den Weg zu dir; Ein tret' ich in dein traulich Zimmer, Und warm ans Herze fliegst du mir – Ab schüttl' ich jetzt die Winterflocken, Ab schüttl' ich hinterdrein die Welt, Nur leise noch von Schlittenglocken Ein ferner Klang herübergellt. »Nun aber komm, nun laß uns plaudern Vom eignen Herd, von Hof und Haus!« Da baust du lachend, ohne Zaudern, Bis unters Dach die Zukunft aus; Du hängst an meines Zimmers Wände All meine Lieblingsschilderein, Ich seh's und streck' danach die Hände, Als müss' es wahr und wirklich sein. So flieht des Abends schöne Stunde, Vom fernen Turm tönt's Mitternacht, Die Mutter schläft, in stiller Runde Nur noch die Wanduhr pickt und wacht. Ade, ade! von warmen Lippen Ein Kuß noch, – dann in Nacht hinein: Das Leben lacht, trotz Sturm und Klippen, Nur Steurer muß die Liebe sein.