3. Noch ruhn die Höhn vom Duft umwoben, Und neblig dampft es überm Feld; Doch Sonnenahnung dämmert droben Am Himmelszelt. Dem zweifelhaften Tag entgegen Reis' ich ins stille Land hinein Und grüße dich zum Morgensegen Und denke dein. Wohl schied die Welt uns streng aufs neue, Doch mutig blieb mein Herz und fest; Ich weiß, daß nimmer deine Treue Vom Freunde läßt. Denn nicht ein blind Gefühl der Stunde, Kein Zauber flücht'ger Sinnenglut, Uns bindet, was im tiefsten Grunde Der Seelen ruht. Mag drum in Sehnsucht und Beschwerde Noch manch verwaister Tag vergehn, Mir sagt mein Genius: Ich werde Dich wiedersehn. Und all mein Leid wird von mir fallen, Wenn mich dein Arm umschlungen hält, Wie dort am Berg in Windeswallen Der Nebel fällt. Er fällt mit Hast, mich grüßt azuren Der Himmel, wie dein Auge ganz, Und in mein Herz und auf die Fluren Strömt Sonnenglanz.