12. Nun sich blau und blauer immer Über mir der Himmel tieft, Goldner stets des Herbstes Schimmer Durch die roten Wipfel trieft, Nun empfind' ich's, wie ein Schleier Schwer mir von der Seele fällt, Und mein Auge wandelt freier Durch den lichten Reiz der Welt. Ja, getaucht in Sonnenstille, Überströmt von Sonnenkraft, Badet sich der kranke Wille Rein vom Schmerz der Leidenschaft. Und so leb' ich wunschlos wieder Leichtgewobne Tage hin, Und ein Nachwuchs heitrer Lieder Bürgt, daß ich genesen bin. Nur durch meine Nächte schwimmen Manchmal, eh' mich Schlaf befiel, Noch der alten Sehnsucht Stimmen Wie verhallend Harfenspiel.