O stille dies Verlangen! O stille dies Verlangen, Stille die süße Pein! Zu seligem Umfangen Laß den Geliebten ein! Schon liegt die Welt im Traume, Blühet die duft'ge Nacht; Der Mond im blauen Raume Hält für die Liebe Wacht. Wo zwei sich treu umfangen, Da gibt er den holdesten Schein. O stille dies Verlangen, Laß den Geliebten ein! Du bist das süße Feuer, Das mir am Herzen zehrt; Lüfte, lüfte den Schleier, Der nun so lang mir wehrt! Laß mich vom rosigen Munde Küssen die Seele dir, Aus meines Busens Grunde Nimm meine Seele dafür - O stille dies Verlangen, Stille die süße Pein, Zu seligem Umfangen Laß den Geliebten ein! Die goldnen Sterne grüßen So klar vom Himmelszelt, Es geht ein Wehn und Küssen Heimlich durch alle Welt, Die Blumen selber neigen Sehnsüchtig einander sich zu, Die Nachtigall singt in den Zweigen - Träume, liebe auch du! O stille dies Verlangen, Laß den Geliebten ein! Von Lieb' und Traum umfangen Wollen wir selig sein.