Idyll Hoch auf des Eilands schroffem Vorgebürg, Vom himmelblauen Meer umgürtet liegt Das Kloster, dessen offnen Bogengang Mit weißem Glanz die Morgensonne füllt. Doch kühl noch ist's im Garten, wo der Hauch Der See gelind die schwarzen Riesenwipfel Der hundertjährigen Zypressen wiegt, Und frisch vom Tau der Nacht die Rose blüht. Dort wandelt ernst im dunkeln Ordenskleid Ein alter Mönch; die tiefgefurchte Stirn, Der Zug gedämpfter Wehmut um den Mund Verraten, daß er einst die Welt gekannt, Und daß er erst gescheitert ihr entsagt. Jetzt übt er treulich jede fromme Pflicht Und wallt, der Rosen und des lichten Meers Kaum achtend, hin, vertieft in sein Brevier. Doch als ein schöner blauer Schmetterling Sich ihm aufs Buch setzt, lächelt er und wagt Den leichtbeschwingten Gast nicht fortzuscheuchen Und schaut dem Zwinkern seiner Flügel zu, Der Zeit gedenkend, da er selbst noch froh Geflattert durch des Lebens Sonnenschein.