DER BLUMENELF In der bergschlucht wo niederschnellt Der gletscher schmelzendes eis Da hatte ein blumenelf sein zelt Im kelch eines edelweiss. Er lebte in seliger lust dahin Genährt vom ätherischen trank Er spielte froh wenn die sonne schien Und träumte süss wenn sie sank. Da sprosste zu seinen füssen nicht weit Im felsigen gähnenden schacht Die alpenrose im rötlichen kleid In zarter und herrlicher pracht. Er sah sie und seine ruhe war fort .. Nicht mehr der köstliche saft Der sonne schein und der trauliche ort Ihm freud und erquickung verschafft. Ach sie vernahm es nicht was er sprach Nicht konnte er flehend ihr nahn .. Er welkte dahin von tag zu tag Verzehrt von dem blinden wahn. Und wieder einmal war sie erwacht Geküsst von den perlen des taus Und sah er sie leuchten in aller pracht – Da hielt er es nicht mehr aus: Er stürzte des sichern verderbens bewusst Nach ihr in den gähnenden schlund Und presste im fallen in brennender lust Die blume an seinen mund.