JUAN DE LA CRUZ In einer dunklen nacht Voll liebesflammen und voll bangem beben O glückliches geschick Enteilt ich unbewacht Da schon mein haus zur ruhe sich begeben. Im dunkel sicher schritt Ich die geheime treppe in verkleidung O glückliches geschick Im dunkel und verhüllt Da schon mein haus zur ruhe sich begeben. In der beglückten nacht Geheim wo keiner mich erkannte Noch ich ein ding erspäht · Kein leiter und kein licht · Nur das was innen mir im herzen brannte. Dorthin entführt' es mich So sicher wie durch mittagliche helle Dorthin wo er mein harrte Den ich am orte wusste Wo niemand anders konnte sein. O nacht die du mich führtest O nacht mir holder als die morgenröte O nacht die du vereintest Den freund mit der geliebten Den freund in die geliebte eingegangen. An meiner blumigen brust Die ich für ihn allein mir rein bewahrte Da blieb er schlummernd liegen Und ich liebkoste ihn Indem der zedernfächer kühlung wehte. Als schon der dämmerung luft In seinen haaren spielte Fasste er mich am hals Mit der erlauchten hand Und alle meine sinne standen still. So blieb ich und vergass mich Das antlitz zum geliebten neigend · Die Welt schwand. Ich versank Und meine sorgen sanken Inmitten der lilien begraben.