CXXXVIII DER BLUTQUELL Oft scheint es dass mein blut in strömen schiesst So wie ein quell im takte schluchzend fliesst · In langem murmeln hör ich wol die welle Doch tastend find ich nicht die wunde stelle. Quer · wie in dämmen · läuft es durch die gassen Als inselchen die steine einzufassen – Es löscht den durst jedweder kreatur Bemalt mit rot im umkreis die natur. Wie oft ich auch nach schwerem weine rief Zu flüchtiger lindrung wenn die schmerzen bohren: Wein macht den blick nur hell und schärft die ohren. Ich glaubt im arm der liebe schlief' ich tief Doch gleicht die liebe einem dornen-pfühle Wo jener grausen weiber durst sich kühle.