STUART MERRILL AUS: GAMMES DER SCHMERZ DER PRINZESSIN I Im königlichen garten durch den duft der rosen Die dunkeläugige prinzessin · reife schwester Der blumen irrt und weint geführt von trüben träumen. Die abertausend stimmen im triumph des morgens Murmeln ihr von liebe und die sonne schimmert Im haare das um ihren kinderhals sich schmiegt. Des wasserstrahles garbe die in goldnen perlen rieselt Auf rasenplätzen die der buchs umrandet Schillert in bernstein und in rubicell. Die brise lachte glücklich in den weiden des gehölzes Die vögel aus dem grünen dickicht aufgeflogen Berauschten sich im blau der lüfte mit gezwitscher. Doch nicht der blüten rosiger und roter nebel Und nicht das wasser das die sommerwolken spiegelt Noch das gezweige das sich von belebten worten regt Vermag die sanfte unvernunft zu scheuchen Der jungfrau die hinauf zu der terrasse schreitet Von wo der fürsten blick ins ferne schweift. II Mit ihren purpurschuhen streifte sie den marmor · Nun hat sie auf der brüstung leiste sich gebeugt Indessen unter ihr das grün der bäume wogt. Zu füssen ihr in wiesen und im gras der sümpfe Vom frührot bis zum ave schluchzen die geläute Der feierlichen stier- und rinderherden. Der berge linie vor des ostens sonne Im amethyst- und azurscheine schwankt Und stirbt dann mitten in der felder meer. Bisweilen wie der laute ton der warne-glocke Schwebt aus der ferne eines hornes seele Und plötzlich unter einem schreckenshauch erstickt es. Die hitze lastet schwerer · unter schmalen pfeilern Der eschen und der fichten schiesst der mittag schon · Die brise singt zum herzen der so zarten blumen· Die blätter weinend seufzen vor verlangen: Doch traurig wartet die prinzessin heute Und folgt dem laufe ihrer bösen lust.