An den Wasserfall Ist das der Ort, wo sonst Entzyken Im sanften Schatten auf mich kam? Bist du es, Fels! wo aus den Stræuchen Die Quelle hoch herunterstyrzt? Da wo sonst deine klare Quelle Auf Schaum und Moos herab sich styrzt, Da blinkt von Eis izt eine Sæule Vom unterhœlten Fels herab. Wie œd, wie nakt sind die Gestræuche, Wo sonst im dunkeln Laub-Gewœlb Die Zephir mit den Blythen spielten, Und mit dem sanft-bewegten Laub, Daß schnell-verschwundne Sonnen-Stralen Auf Wellen, Schaum und weichem Moos, Wie Lichter durch den Schatten blizten, Wie œd, wie nakt hængt ihr herab! Doch bald, bald kœmmt der Fryhling wieder, Hængt yber dich ein frisch Gewœlb, Und œfnet die verschloßne Quelle, Daß Kyhlung mit den Wellen fließt. O dann nihm mich in deine Schatten, Wo keine bange Sorg mich findt, Du Wasser-Fall und du Gebysche, Du Lager von dem weichsten Moos! Dann kœmmt vom Thal und von den Hygeln, Vom dunkeln Wald und von der Flur, Mir kœmmt von jeder Fryhlings-Blume Ein froh Entzyken in die Brust. Und, kœnnt' ich einen Fyrst beneiden, Wenn neben mir im kalten Bach Die Wellen mit der Flasche spielen, Von altem Wein hoch aufgefyllt, Und wenn in deinem kyhlen Schatten Mir oft ein frohes Lied gelingt, Das noch mit Unschuld-voller Freude Des spæten Enkels Brust erfyllt?