Das Mährchen vom Geist Den verdammten Kerl, den Geist, Müssen wir doch kriegen, Daß dem Demagogen nicht Wir noch unterliegen! Zehn Mal Hunderttausend Mann! Auf, Soldaten, drauf und dran! Ladet die Gewehre, Rettet unsre Ehre! Und sie schießen wuthentbrannt Selbst sich todt, die Blinden; Sie vernichten Stadt und Land: Geist – ist nicht zu finden. Das hier ist die letzte Stadt, Hier müßt ihr ihn fassen! Seht! verwegen hüpft er dort Munter durch die Gassen. Polizei, entwickle dich! Du ergreifst ihn sicherlich! Ist er dein geworden, Schmücke dich ein Orden. Geist schaut dort, im letzten Haus, Aus dem Erkerstübchen, Lachet die Spione aus Und schabt ihnen Rübchen. Jetzt entwischt er uns nicht mehr, Jetzt ist er gefangen! Morgen soll der Bösewicht Schon am Galgen hangen. Schnell die Stufen hier hinauf! Hurtig, sprengt die Thüre auf! Greift den Kerl, da sitzt er! Aus den Augen blitzt er! Geist schlüpft in ein kleines Buch, Deckt sich zu mit Lettern; Sicher ist er da genug, Wie sie spähn und blättern. Schließt das Buch und bindet's zu! Ohne zu bekennen Soll er auf dem Markt sogleich Mit dem Buch verbrennen! Richtet mir den Holzstoß her! Auf, Soldaten, in's Gewehr! Lodert, lodert, Flammen! Gott soll ihn verdammen! Wundersame Melodien Hört die stumme Menge, Und in alle Herzen ziehn Jene Zauberklänge. Plötzlich donnert's durch den Dampf Wie ein fern Gewitter; Lichtumflossen steigt empor Draus ein goldner Ritter. Auf, ihr Völker! ruft er laut, Auf zum Freiheitskriege! Wer dem ew'gen Geist vertraut, Den führt er zum Siege! Moral: Wie sie martern ihn und wie Trachten nach dem Leben: Gott der Herr wird nun und nie Seinen Geist aufgeben.