Amor ein Werber Amor wirbt, ich seh ihn werben. Wie geschäftig und wie freundlich Dringt er sich in alle Haufen. Doch! er ist nicht iedem sichtbar. Seht! ietzt geht er mit spatziren, Seht! ietzt führt er die Geworb'nen An den Händen treuer Freunde Unter Weiden oder Linden; Und, gesichert vor Verrätern, Schweren sie zu seiner Fahne. Seht ihn bei den Ueberläufern, Seht doch! er bedekkt mit Larven Wangen, welche leicht erröten, Und entführet sie den Wächtern, Und verbirgt sie vor Verrätern, Und begleitet sie zum Tanze, Und entdekkt sie nur dem Tänzer, Dem er sie zum Tanze bringet. Graun und Cato hilft ihm werben. Er bestellt in weissen Säälen Spieler zu den Spielerinnen, Tänzerinnen zu den Tänzern, Und Verliebte zu Verliebten; Und dann wirbt er sich die Besten. Wenn es ihm an Volke fehlet, Darf er keine Trommel rühren. Alle Strassen voller Schlitten, Alle Sääle voller Larven, Alle Böden voller Tänze, Alle Stühle voller Andacht, Alle Bänke voller Weisen, Alle Gärten voller Rosen, Alle Ufer klarer Bäche, Alle Logen und Parterren Dienen ihm zu Werbeplätzen. Seht! dort führt er die Geworb'nen Durch die Tür des Operhauses; Sagt mir, konnten einst die Preussen Ihre Riesen besser werben?