6. Auf Herrn Johann Marxens von Wolgast Heimreisen Woran wir Sterblichen vns pflegen zu ergetzen, Vnd unsre Lust vnd Sinn mit Willen drauf zu setzen, Ist nicht nur einerley. Der lockt vmb Mitternacht, Eh es noch himmelgrawt vnd Phebus auferwacht, Die großen Rüden auf, vnd wil bey ienen Buchen, Die Stellung fangen an, der Hindin Spüre suchen, Die gestern dorte gieng. Ein andrer achtets nicht, Der lieber auf der Schul' ein gutes pferd abricht. Der, als ein Kriegesman, wird anders nicht ergetzet, Als wenn er seine Faust ins Feindes Blute netzet. Dem deuchtet Keines recht, sein' höchste Lust ist Geld, Darnach er Seel vnd Geist bis in die newe Welt Auf einem Brete hetzt. Ein andrer bleibet sitzen, Wil lieber an dem Tisch, als auf der Straßen schwitzen, Vnd kömmt ihn nichts so schwer, als nur das Reisen an, Weil er des Nachbars Luft schon nicht vertragen kan. Dein himmelvoller Sinn zu diesem dich verhetzet, Darnach er ietzo noch in vollem Bügen setztet; Vnd zwar das schöne Ziel, darnach dein Sinn so ringt, Ins künftige dein Lob bis an das Blawe bringt. Gripßwalde, Wittenberg vnd Leipzig werden wißen Was Ehreneyfer kan. Vnd wie sich durchgerißen Dein loberhitzter Sinn vnd tugendreifer Geist. Was Joël dir hierin hat trewlich vorgeweist Wird nicht vergebens sein. Was Sennert dir gegeben, Der wolkengleiche Mann, wird ihn in dir beleben, Wenn er nicht mehr wird sein. Sultzbergers kluge Hand, Hat dir zu Leipzig auch nicht wenig zugewandt. Nun, mangelt dir noch was, das kanstu dich selbst lehren. Itzund zeuch immer hin; zeuch hin, vnd komm mit Ehren Bald wieder an den Ort, der dich geboren hat, Vnd weise, was man hofft noch ietzt, einst in der That.