14. Über seine unglückhafte Liebe Zwar deiner Liebe Gift verfängt bei mir ganz kräftig, Nimmt Blut und Sinnen ein, entädert Leib und Geist. Die Worte sind gewürzt; die Briefe treflich heftig; Die Feder streicht den Fuchs; die Dinte funkt und gleißt. Ja selbst der süße Mund berücket mir das Küssen; Der Äuglein Fälknerei, die in die meinen sticht, Die Hand, darein ich mich pfleg' öfters ein zu schließen, Ist wol, wenn du nicht zürnst, zum Kloben abgericht. Sie drückt mich an die Brust, sie lässet mich sich lieben, Wie ich nur selber wil. Doch rewt dich bald der Kauf. Wenn meine Trewe sich am besten denkt zu üben, So sagestu alsbald mir alle Freundschaft auf. O Herze, wo bleibst du, daß ich dein nicht werd innen? Ich gleube, weil du teuschst, und nur die falschen Sinnen Auf Außenwerk sind klug, so fället dir nicht ein, Daß auch das Innere darneben müsse sein.