Zum Gedächtniß des fünfzehnten Julius Bei deines Morgens erstem Sonnenstrahle, Steh' ich, dich mit Gesang erwartend, dankbar da, Dich, o du Tag, an dem zum ersten male Ich Amaranten sah. Die schwarzen Locken troffen noch von Regen, Und hingen, wie sein Frack, im Wirwar um ihn her; Wir Mädchen alle waren zwar verlegen Dabei, allein nicht er. Mit seinen Augen, blau wie junge Veilchen, Blickt' er uns lächelnd an. Als er so übersah Den bunten Kreis, ruht' er auf mir ein Weilchen; O Herz! wie schlugst du da! Gleich aber wandt' er seine Adlerblicke Von meiner Röthe weg, sucht' einen Weisen sich, War um ihn her, wie um ein Licht die Mücke, Und ach! vergessen ich. So gleichen wir den Puppen denn im Schache, Womit der Mann von Geist kaum zur Erholung spielt? Und mehr bei dem Geschwätz' von einem Bache Als bei dem unsern fühlt? Ha! sollte da mein Blut nicht stärker wallen? Sagt, welches Mädchen nicht auch Eitelkeit besitzt? O hätt' ihm nicht mein frohes Herz gefallen: Was, Nante, wärst du itzt? So aber sitz' ich hier in einer Laube, Die diesen Mann und mich in künft'ger Nacht versteckt, Und dann in Deutschland, wie ich glaube, Die Glücklichsten bedeckt.