[von Johann Wilhelm von Stubenberg] Auf der Gemüt- und Geblüt-vollenkommenen Freulein von Greiffenberg / der Teutschen Clio unsers Isterstrandes / übermänschliche Englische Geistliche Gedichte Cherubin und Seraphin / seyn deswegen höchstgepriesen in dem höchstem Himmels- Chor / weil durch sie mehr wird erwiesen unsers Gottes Ehrenlob: soll dann gleicher Werke brauch nicht bey Menschen machen auch gleiches Ruhms Lobopffer- rauch? Lebenswehre ist / was des wehrt: doch je mehr man findt zu loben an dem Lobensunterstand / höher wird er recht erhoben. Weil ein Weltschmukt Schönheit ist / wo das Lob auf Weiber fällt: die mit solcher ausgeputzt / allen Ruhm ihr Ruhm erhält. Ihr / Ihr doppeltschönes Kind Clio unsers deutschen Landes! Seyt ein Menschen- Seraffin / Engel unsers Donaustrandes! Weil sich nicht nur mehr als schön Euer Leib und Euer Geist sondern Gottes Schönheit selbst Euer Orpheus -stimm' uns weist! O Ihr die Ihr Schönheit liebt / liebet ehret diese Schöne! Was Gott Schönheit Tugend acht / Ihr zufolgen sich gewöhne. weil Sie dieses alles zeiget / muß bekessen jedermann daß die Schönheit sich nicht schöner als in Weibern weisen kan! Mit diesen Eilzeilen verehrt seine hochgeachte Freundinn / Dero ergebenster Diener der Unglükkselige. [von Wolfgang Helmhard von Hohberg] [von Wolfgang Helmhard von Hohberg] Sonnet Wie wann der grüne May die Felder tapeziret mit Schmeltzwerck der Natur / das Bienlein freyen flug auf frische Blümlein nimmt; mit künstlich-edlem Zug und angenehmen Raub / ihr Nectar draus formiret: Also der Himmelsgeist berühret und anführet mein Freulein / euren Geist / daß er wahrhafftig klug nimmt weid' in Gottes Wort; uns kostfrey und genug erwünschtes Honig schenkt / draus man viel Nutzen spühret. Dort wo der Wiesen Schoß heilsame Kräutlein trägt das Bienlein wohnet gern: Eur keuscher Geist sich setzet auf reines Blumwerk nur und guten Einfall hegt. deß Bienleins Stachel offt empfindlich hart verletzet: der Stachel eurer Wort uns sanfft das Hertz bewegt und es ohn Schmertzenstich mit Süssigkeit ergetzet. Zu schuldigen Ehren / dieses aufsetzend / befihlet sich / zu beharrlichen Gnaden der unter der Hochlöbl. Fruchtbringenden Gesell schafft unverdient-genannt Sinnreiche. [von Sigmung von Birken] [von Sigmung von Birken] Hände von weiß-seidnem Flor / (die die Hände der Natur mit saffirnen Fäden sticken / ) betet an / die Männer-welt: jeder will auf dieses Feld einen Lieb- und Ehrkuß drücken, Was soll wohl alsdann geschehn / wann die schöne Hand so schön schreibt ein geistigs Kunstgedichte? wer kein Mopsus ist / der richte. Eine Schnee-Alpaster-Stirn (die mit güldnem Locken-zwirn Sonne-strahlend ist behangen / ) Männer-hertzen an sich rückt: jeder wünschet sich bestrickt und in dieses Netz gefangen. Wie / wann unter Haar und Stirn wohnt ein göttlichs Geist-Gehirn? ach die selbste Lieb / zu lieben so ein Bild / sich fühlt getrieben. Ein Corall-gezinkter Mund / redt und lacht die Hertzen wund. Stirn-gestirne / die da winken aus des Aug-runds schwarzer Nacht / machen / durch die Einfluß-Macht / Männer-augen Liebe trinken. Noch mehr Feur dem Hertzen gibt / wann das Aug ein Kunstbuch liebt / wann der Engel-Mund erklinget und gantz Englisch redt und singet. Von des Hertzens doppel-wall / schallt der Liebe Gegenschall / alle Hertzen an sich neiget; wo der Rosen-Busem bebt / sich mit lindem Athem hebt / sein beseeltes Marmor zeiget. Diß der Liebe Vestung ist / da sie brüstet sich und rüst / da sie Pfeile pflegt zuschärffen: alles ihr zu unterwerffen. Aber / wann diß Herzen-dach deckt der Tugend Schlaffgemach / ist der Keuschheit Pfortenrigel; wann darinn Gotttempel thront; wann der Künste-Geist bewohnt diese zween Parnassus-hügel: wer wolt halten nicht hochwehrt so ein göttlichs Bild der Erd? wer wolt nicht / von ihm zulesen / achten vor ein himmlisch Wesen? Schönste Freulein / schönster Geist / (wie Euch dieses Buch uns weist / ) Künste-Fürstin / Dichter-Krone! Ihr giest Geist und Flammen ein. Alle Welt Poet soll seyn / daß man Eurer Tugend lohne. Adel unsrer Dichter ey! Euer Lob der Inhalt sey forthin unsrer bästen Lieder / fließ' in seinen Einfluß wieder. Nürnb. den 30. Jan. A. 1662. Mit diesem Opfer hat sich der Hochfürtrefflichen Teutschen Kunst-Göttinn zu Gnaden empfehlen sollen der Erwachsene. [von Jakob Sturm] [von Jakob Sturm] Catharin-Regina Freulein von Greiffenberg; durch Buchstab-wechsel / bringt diese Reimzeit: Ja greifet je gar fein nach obern grünen Flur. Erklärung. Hier / was der Himmel hegt / wird Göttlich aufgespielet: drum hat Uranie das beste Theil erzielet. hier schaut Sie Himmel-auf / und küsst der Sternen Spur: Ja greifet je gar fein nach obern grünen Flur! glükkpreisende hat es nachgeopfert Jakob Sturm.