48. Uber das Gebet 1. Ach wie pfleg' ich mich zu freuen über Gottes Wort! herrlich pflegt mir zu verneuen seine Treu mein Hort. wann ich in der Schrifft will lesen / pflegt mein Hoffnung zu genesen / meint / sie sey im Port. 2. Das Gebet / des Himmels Leiter / ist der Hoffnung Grund; Gottes Geist / ist des Bereiter; Jesus / dessen Mund. wann die Seuffzer aufwerts steigen / Trost und Hülff' herab sich neigen: ach daß ichs empfund! 3. Jesus Namen / ist die Schalen: Gottes Geist / die Glut / derer Feurig' Andacht Strahlen hitzen unfern Muht / machen uns von Gott entfangen alles / was wir nur verlangen / auch das höchste Gut. 4. Moses hatte lang gekrieget / nicht durch kühne Werk; Josua hat auch gesieget / nicht durch seine Stärk': durchs Gebet / ists ihm gelungen / daß viel König' er bezwungen. Dieses Bey spiel merk! 5. Hat Hiskias nicht erbetten die Gesundheits-Gab / als er schier hätt sollen tretten aus dem Bett' ins Grab? ach ich wüst' ihr viel zu schreiben: doch muß es anitzt verbleiben / weil nicht Zeit ich hab? 6. Ich will nur von neuem sagen / was ich selbst gesehn meines Vettern Krankheits Plagen musten stracks vergehn / als wir zu dem Herrn lieffen um Gesundheit ihn anrieffen / ist es gleich geschehn. 7. Beten / ist mein Wehr und Waffen / drauff ich mich verlaß. Alles kan ich mit verschaffen / wann ichs nur recht fass' / alles Unglück überwinden / Wunder-Trost in Trübsal finden: was ist über das?