Auch über die Thränen Erleuterung der Angst / des Herzens Ringerung / der schmerzen Wolkenbruch / der Trauer-Augen Regen / ihr Thränen! die ihr seyd / wann sich die Winde legen / die Seufzer / da das Herz vor Aengsten schier zersprung! Ihr seyd recht zwischen Furcht und Trost die dämmerung. Mit sorgen seet man euch auf diesen Vnglücks wegen: doch bringt ihr manches mal deß reichen Glückes Segen / aus ursach / weil eur Fluß die Himmels Fäst durchdrung. Deß Himmel-Regens Zweck / ist fruchtbarkeit der Erden / da dann der früchte Frucht Gott wider geben werden / Lob' / Ehre / Preiß und dank / mit worten und gebärden. Die Thränen / dienen auch / zu wahrer Tugend Zucht / erweichen Gottes Herz und bringen freuden Frucht. Durch sie / nimt aus dem Sinn die kummernus die Flucht.