Uber die unverletzliche Tugend Das Vnglück endlich kan an Tugend mich nicht irren. Es mundert sie vielmehr / bläst ihre Funken auf / und bringt des Muhtes Hängst in dapffern Helden-Lauff. wann es mir Tugend mehrt / so kan ich nichts verliehren. Wann auf das äusserst auch die Sachen sich verwirren / Saturnus / Mars / Mercur / selbst fallen über Hauff: So spring' ich unverzagt mit freyen Füssen drauf. Ihr Widerstand muß mir mein Siegs-Pracht erst recht zieren. Bleibt Gott allein mein Trost; so sey der Erden Trutz / und allem Vngelück / mich wenigst zu verletzen! weil sie die Fersen sticht / beginnt mich zu ergötzen die Himmlisch Nectar Brust: und schweb in seinem Schutz. muß ich schon alle Lust und Erden-Glück aufgeben. so bleibt mir Tugend doch noch länger als mein Leben.