Das beglückende Unglück Es dunken uns zwar schwer die Creutz und Trübsal-Zeiten: Jedoch sie / nach dem Geist / sehr nutzlich seynd und gut: dieweil / den Palmen gleich / der Christlich Heldenmuht sich schwinget hoch empor in Widerwärtigkeiten. Man pflegt mit grosser Müh die Kräuter zubereiten / eh man das Oel erlangt / der Kräuter Geist und Blut: man brennt und läutert sie bey mancher heißer Glut. So will uns Gottes Raht auch zu der Tugend leiten. Es muß das Spiegelglaß sehr wol geschliffen seyn / sonst ist es nicht gerecht und wirffet falschen Schein. der Mensch / in dem sich Gott bespiegelt / soll er leuchten / so muß durch Creutzes-Stahl er werden zugericht. Allein in Vnglücks-Nacht / siht man das Liecht im Liecht. uns nutzt das Creutz / als wie dem Feld das Thaubefeuchten.