49. Auf die Geistes-Erleuchtung 1. O Klareste Sonne! wer wolt dich nit kennen / wer wolte nicht völlig erleuchtet sich nennen? wann / Schöne / du scheinest mit feurigen Blick / versicht sich das Herze auf hoffendes Glück. die Warheit selbst schreyet: bitt / was ihr verlanget / auf daß ihr empfanget was völlig euch freuet! ich habe gebetten: nun will ich hintretten / im Glauben / weil Christum sein Zusag nit reuet. 2. O herrliche Herrlichkeit glaubiger Herzen / die glaubend verlieren all plagende Schmerzen! durch Glauben / würkt Glaube ein völliges Werk / im Glauben und Glaubigen Göttliche Stärk. Die Glaubigen ehren mit Allmacht-bekennen / und Liebes-Brunst-brennen den ewigen HERREN. Sein Gnade sie weisen / sein Wunder sie preißen / sein Glori / Lob' / Ehr und Preiß herrlich vermehren. 3. Wann Gölden und Perlene Bächlein entsprüngen / und nahend von eurer Behausung hindrüngen / ihr würdet bald völlig sie leiten hinein / voll Freuden / voll Jauchzen / des Sieges halb / seyn! die Gnaden-Gold-Flüsse sich häuffig erzeigen: ihr könnet sie neigen zu eurem gentesse. Der Glaube kan machen / daß jedliche Sachen den Frommen zu Frieden und Ehren ersprießen.