34. Frülings-Lied 1. Schönester Früling / Lustliebliches Wesen / König der Zeiten vom Höchsten erlesen / Mahler der neulich-beschneyeten Wiesen / Haucher des holden Süß-Blumichten Biesen! 2. Neue Besafftung die Bäume nun kriegen / alle zu grünen und blühen sich fügen / Höchster! wollst Geistes-Safft mildlich mir geben / grünend und blühend in Tugend zu leben. 3. Offtmals die Blüten den Blättern vorkommen. Eh man noch einige Hoffnung genommen / blühet offt Gottes Gnad völlig in Werken. Alles gelinget / was dieser will stärken. 4. Rosen und Lilien / bunte Tulpanen / schwingen des Frülings Lustsiegende Fahnen. Dieses / was pflichtig man ihnen muß schweren / zielet dem Höchsten in ihnen zu ehren. 5. Jedliches Blätlein der Wälder und Wiesen zeiget uns / wie sich bespieglet in diesen Göttlicher Weißheit vielständiges Wesen: überall können ihr' Allmacht wir lesen.