Von Gottes gnädiger Regirung im Creutz Dem höchsten Gott beliebt / die Seinen zu probiren mit schweigen und Verzug / ja auch mit Zornes Blick / mit vieler Angst und Plag / mit schwerem Vngelück; viel tausend Bitterkeit auf Erden sie offt spüren. Doch pflegt der weise Herr / so wunderlich zu führen der Seinen Lebens-Lauf / durch seiner Gnad geschick / daß ihnen aller Welt Verfolgung / List und Tück / zur höchsten Ehr' und Heil / muß unverhofft offt rühren. Gott probt des Glaubens Gold / im Tiegel unsrem Leib: und weiß des Creutzes Feur doch also zu regiren / daß beedes unverseert / das Gold und Tiegel / bleib. wann auf das äusserst auch die Sachen sich verlieren: kan Glaub und Demut doch / wie jenes arme Weib / uns über Gottes Herz selbst machen triumfiren.