Auf die Tugend-bedrängnus-Zeit Schöne Tugend / dich umducke / ziehe deine Krafft in Kiel: weil der rauhe Vnglücks wind / deine Blüh und Blätter senget. Besser ists verborgen seyn / als vor jederman gedränget. Hoffnung / wird schon widertreiben / kommet Tugend-Ehrungs ziel. Dein Erz-Vrsprung / Gottes Weißheit / hat dieweil mit dir ihr Spiel: deinen Krieg und Sieg zusehn / dieses Stürmen sie verhänget. Gleich wie sich das Edle Oel niemal / mit dem Wasser mänget: deine Krafft empor so schwebet / welche nie gen boden fiel. Tugend ist ein Spanisch Rohr / bricht nicht / wann man sie schon bieget. Ja der rechte Eysen-Stein / der / auf alle weiß verkehrt / seines Herzens wunsche-spitz / nach des Höchsten Willen füget. Allen stürmen ist unmüglich / das ihr werd diß Ziel verwehrt. Wann auch Schiff und Vhr zerbrochen / sie am Grund im Letten ligt: wider Meer und Wetter toben / sie doch / Gott zuzielend / siegt.