28. Die wider erholete Schwermütigkeit 1. Auf / auf / geängstes Herze! die trübe Wolk verschwindt gemach. der Rauch / der Irdisch Schmerze / wird auch zertriben nach und nach. Der Nebel vieler Plagen / bereit sich aufwerts schwingt: daß er nach wenig Tagen den Gnaden-Regen bringt. Laß deinen Unmut fahren: du bist ein Himmels-Kind. Der Höchst wird ja bewahren / die gänzlich ihm ergeben sind. 2. Frisch auf! nimm Adlers-Augen / schau in die Sonn / die ewig Freud: es würd dir dieses taugen / zu dulten hier viel Traurigkeit. des Himmels Vorschmack / machet ein all-erleidends Herz / das alle Noht verlachet / hält Sterben nur vor Scherz. Ach wer mit den Gedanken / wie in dem Meer der Fisch / im Himmel wär ohn wanken: wie wär er Heilig / froh und frisch. 3. Der Herr / sey deine Stärke; der Glaube / sey dein Schild und Sieg; damit des Satans Werke und aller Laster schwerer Krieg in dir zerstöret werden / und nichts als Geistes-Ruh / auch auf der eitlen Erden bey dir sich finden thu. Es fahren die verlangen / wie Feuer / über sich: auf daß / wann alls vergangen / du werdst erhalten ewiglich. 4. Erhalt' in Friedens-Gränzen den Geist / wann alles wütt und tobt. Laß Ruh und Frommheit glänzen: wirds schon von allen nicht gelobt. Verachtung ganz verachten / dem schmeichlen taube seyn / nach schnödem Geld nicht trachten / vermeiden Hoffart-Schein / sich mit sich selbst vergnügen / in Armut bleiben Reich: das heist die Welt besiegen / und selten finden seines gleich.