36. Göttliches Wunder Lob 1. Ach wie herrlich kanstu zieren / Herrscher / alle Welt! man pflegt überall zu spühren / daß dir wol gefällt / Gnad' und Güte zu erweisen. Alle Ding / dein Lob zu preißen / uns sind vorgestellt. 2. Dein Mund aller Sachen Regung / treibet / durch dein Wort / schnelliglich die Erst-bewegung aller Himmel fort. Sie die stäten und Ir-Sterne Sonn' und Monde folgen gerne deiner Stimm / mein Hort! 3. In die mitt' hastu gesetzet / an dem Himmel-Kreiß / deine Sonne / so ergetzet und behält den Preiß. Gott du wilt dadurch uns lehren / zu der Tugend uns zu kehren / auf so weiße Weiß. 4. Deine grosse Himmels-Kerzen / leuchten uns nicht nur: sie auch zeigen unsern Herzen / eitler Zeiten Schnur; keinen Blick sie stille stehen / eilend zum vergehen gehen / wie des Windes Spur. 5. Wann des Mondes Kugel kommen zwischen Erd' und Sonn / als dann wird der Erd benommen jener Glanzes-Wonn': also wird / von eitlen Sorgen / Gottes Herrligkeit verborgen / samt dem höchsten Thron. 6. Frölich pfleg ich anzuschauen / was dein Wort erbaut / Himmel / Flüsse / Feld und Auen. Wer dir fäst vertraut / ist ein Herr der ganzen Erden: alles muß ihm dienstbar werden / was er nur anschaut.