Sehnlichster Weißheit-Wunsch / Zu vorgenommenem löblichen Lobewerk Ach daß die Weißheit wär ein Pfeil / und mich durchdrüng' / ein glantz und mich erhellt'; ein wasser / und mich tränkte / ein abgrunds-tieff' / und sie mich ganz in sie versenkte / ein Adler / der mit mir sich zu der Sonne schwüng: ein helle Quell' / so in die Sinnen rinnend sprüng'! Ach! daß den Kunst- Geist sie mir aller Weißen schenkte! daß nur was würdigs ich zu Gottes Lob erdenkte und seiner Wunder Preiß nach wunsch durch mich erkling! Ich such' je nicht mein Lob / die selbst-Ehr sey verflucht! Gott! Gott! Gott! ist der Zweck / den ihm mein kiel erkohren. Ich bin der Pinsel nur: sein Hand mahlt selbst die Frucht; Ihr zimt die Ehr / wird was aus meinen Sinn gebohren. Aus Gottes trieb kan ja kein Teuffels Laster fliessen. mein einigs flugziel ist / zu Jesus Christus Füssen!