Freuden-und Wunschgedanken / bey Lesung der H. Schrifft Es ist die Heilig Schrifft ein Himmel Thau der Seelen; Sie kühlt / sie labt / sie frischt / die Geistverschmachtet Erd; ietz grünt sie / blüht und lacht / ohn' einige Beschwerd / als dieser Perlen Safft ihr lieblich kühlt die Kählen. O Herr / wer wolte nicht diß edle Labsal wehlen / und wollen / daß er stäts damit getränket werd? Ach mit was Freudigkeit besieg' ich die Gefärd'! auch alles Leid und Streit / kan ich zu frieden zehlen. O süsses Nectar Trank! laß mich dein brunn-Chor seyn / und flüsse durch die Röhr des Geistes in mich ein: Laß' ein schön Wasserwerk aus diesem Brunnen springen / den Garten dieser Welt zu wässern / daß er grünt / und Tugend-Blumen zeugt' / auch Himmelsfrücht mög bringen; dadurch Gott werd geehrt / dem Nächsten auch gedient.