11. Uber Gottes gnädige Regierung 1. Jesu / meine Freud und Wonne / meiner Hoffnung fäster Hort! Jesu / meine Glückes-Sonne / meine Hoffnung hie und dort! dir befihlich meine Sachen: hoffend / du werdstes wolmachen. 2. Ach wie werd' ich mich noch freuen / wann mir hilfft dein Angesicht! Ewig müß' es die gereuen / welche dir vertrauen nicht. Wol mir! du wirst meine Sachen mir ganz löblich glücken machen. 3. Ach mein Herrscher! wollst ergetzen die / so dir vertrauet hat: daß auch andre in dich setzen ihren Trost nach dieser That / und befehlen ihre Sachen dem / der alles wol kan machen. 4. Deine Allmacht wird man loben / preißen deine Gütigkeit: weil du auch im Himmel oben denkest an der Armen Leid / und regierest ihre Sachen / zeigest / daß du alls kanst machen. 5. Solt dir was unmüglich bleiben? nein! dein Allmacht lied' es nicht. Solt die Sünde dich abtreiben? nein! dein gnädigs Herz dir bricht / dich erbarmen meine Sachen: darum wirstu sie wol machen. 6. An des Herren Gnad und schicken / hab ich meine gröste Lust. Ach er wird mich noch erquicken. Mir ist seine Art bewust: er verhängt die Unglücks-Sachen / nur daß er kan Wunder machen. 7. Hätt man Joseph nit gefangen / und dahin verkaufft vorher / hätt' vielleicht er nie empfangen in Egypten solche Ehr: ihme musten böse Sachen eine Bahn zur Hoheit machen. 8. Israel hätt nie erfahren / was deß Höchsten Rechte heist: hätt er nicht in vierzig Jahren Wunderwerk an ihm beweist / und so manche schwere Sachen seltsam sie besiegen machen. 9. Wann ich pflege zubedenken / wie du herrschtest von beginn: kan ich freudig in dich senken / was ich wünsche hab und bin; ja selbst-unmügliche Sachen / kanstu leicht und füglich machen. 10. Was kan man auch schwerer sagen / als daß solt die Sonne stehn / und / auf eines Manns behagen / etlich Grad zu ruck gehn? schafft er mit den grösten Sachen? solt er nicht die kleinen machen? 11. Sonn' und Sterne / Meer und Erden / seyn annoch in deiner Hand. auf dein winken / können werden alle Dinge umgewand. dir sich müssen alle Sachen / wie du schaffest / lassen machen. 12. Drüm so will ich dir befehlen / alles was mir liget an / beyd des Leibes und der Seelen: du bist der / der helffen kan. Dir ich heim stell meine Sachen: glaubend / du wirst es wol machen. 13. Hastu mich aus nichts erschaffen / Herr / zu deinen Ebenbild / und / da ich im Tod entschlaffen / mich erlöset also mild: vielmehr wirstu jetzt die Sachen deines Kindes trefflich machen. 14. Meines Schiffleins Steuer-Ruder / meines Lebens Leitung / ich dir vertraue lieber Bruder! wollest so regieren mich / und in allen meinen Sachen deinen Will erfüllen machen. 15. Nun so will ich nicht mehr sorgen / wie es da und dort möcht gehn. Mein Glück / ist in Gott verborgen / wird doch bald sich lassen sehn. Gott wird alle meine Sachen Ihm zu Ehr gereichen machen.