33. Morgen-Lied 1. Das ewig unvergänglich Liecht / das Gnadensafftig einher bricht und Seegen auf uns thauet / schafft / daß die Sonn der Klärheit Thron / des Sternen-Reichs verguldte Kron / man frölich wider schauet. Ehret / mehret Gottes Würde / eur Begierde / soll itzt ringen / Gott am ersten Lob zu bringen. 2. Die kleine folg der grossen Welt / und werd nächst ihr zugleich erhellt: doch mit viel edlern Strahlen / die nicht / wann dieses grosse Rund wird gehen ganz und gar zu grundt / mit solchem auch hinfallen. Herzen / Kerzen / Geistes glänzen / kan bekränzen / wann die Erden / muß zu Staub und Aschen werden. 3. Gib / daß der Geistes-Sonnen Krafft geb meiner Sinnen-Erde Safft: viel Tugend-Blüh zu zeigen. Laß solche / wie die Sonnen-Ros' / erhebend von dem Erden-Kloß zu dir sich wider neigen. Anfang / Fortgang / glücklichs Schicken / quickends Glücken / seeligs Enden / kommt / O Gott / aus deinen Händen. 4. Wann deine Gnaden-Hand mich führt / mein Geist dein Geist-Bestrahlung spürt / dein' Allmacht mir beyspringet: so ist mir nichts unmüglich hoch. Wann tausend Hydren wären noch / wann mich die Höll umringet / wolt' ich / kecklich sie verlachen / meine Sachen / wohl vollbringen / dir / Herr / Lob und Sank zu singen.