[Du zählst dich zur Literatur?] 1 Du zählst dich zur Literatur? Gar viel, was für dich spricht: Die Nacht gehört ja auch zum Tag, Wenngleich zum Hellen nicht. 2 Schon einst Voltär war auf der Spur Der Frerons und Saphire. Er meint: un sot trouve toujours Un plus sot qui l'admire. 3 Das heißt: ein Dummkopf, da wie jetzt, Fand einen größern stets, der ihn bewundert. Und wollt ihrs durch ein Sprichwort übersetzt, So sagt getrost: Ein Narr macht hundert. 4 Gleich und gleich gesellt sich gern, Wer du bist, zeigt dein Begleiter, Aus dem Knecht kennt man den Herrn, Aus der Fahne ihre Streiter. Was du billigst, ob nur fern, Ist nach Tagen oder Wochen Dein als ob dus selbst gesprochen. 5 Meint ihr, man könne kosten vom Gemeinen? Man muß es hassen, oder ihm sich einen. 6 Und tränkst du heute Götterwein Sonst ein Genosse schmutzger Zecher – Du schenkst ihn auf die Hefen ein, Die dir dein Gestern ließ im Becher. 7 Willst ihn ganz beglücken du, Den du so mit Gunst begnädigt, Sei der Ort zum Rendezvous, »Wo der Wolf den Gänsen predigt.« 8 Ein Schneider kann sich schicken In jeglich Element, Seis Dichter, Rezensent: Als Dichter kann er flicken, Der Kritik Schere trennt. 9 Von Not gelangt zu Schaden Ist an dir Jahr um Jahr, Wie sonst kein guter Faden, So nun kein gutes Haar. 10 Im Prater sah ich schon dich, wie mir deucht, Als jenes Zaubrers scheckigen Begleiter, Der, wenn der Pöbel karg den Pfennig reicht, Mit schnellem Hintern abrutscht von der Leiter.