Tristia ex Ponto 1. Böse Stunde Begeisterung, was ruf ich dir Und fleh dich fruchtlos an? Begeisterung? Wornach? Wofür? Bist du selbständig außer mir? In dir? Und wo und wann? Sag mir, wo du dein Haus gebaut, Welch Zauber dich bewacht; Voraus dich nehmend, hochvertraut, Hol ich begeistert dich als Braut, Durch Sturm und Kampf und Nacht. Begeistert für Begeisterung? Der Weg zugleich das Ziel? Wer ist so ungeübt und jung, Der nicht gewahrt den argen Sprung? Wer hat und sucht noch viel? Du also selber fehlest nicht. Was sonst denn, wenn ich kalt? – Wärst etwa du die Flamm am Licht, Verlöschend, wenns an Stoff gebricht, An Nahrung, an Gehalt? Wärst du das Wie und brauchst ein Was? Nur Was durch ein Warum? Wer Wasser schöpft ohn Unterlaß Und schöpft ins Danaidenfaß, Treibt wohl sich fruchtlos um. Drum auf ins Leben, mutbewährt! Gestrebt, geliebt, gehaßt! Ist dir der Stoff erst, der sie nährt, Fällt Glut vom Himmel auf den Herd Und lodert ohne Rast.