»So Einer« Mit flatternden Federbüschen, Mit schmetterndem Hörnerklang Ziehn Jäger, die schmucken frischen Gesellen, das Dorf entlang. Sie ziehn an des Landes Grenzen, Vorposten zu treuer Wacht, Die Waffen funkeln und glänzen, Der Taktschritt dröhnt mit Macht. Ein Weib sitzt an der Schwelle, Ihr Knäblein an der Brust, Dem leuchten die Aeuglein so helle, Das klatscht in die Hände vor Lust. »Geduld, du Schelm, du kleiner, Die Jahre verrinnen schnell, Dann wirst auch du wohl so Einer, Solch schmucker frischer Gesell!« Die Tritte, die Klänge allmählich Verhallen am Waldessaum; Die Mutter, stolz und selig, Träumt schönen Zukunftstraum: »O Kind, geboren in Schmerzen, So hilflos noch und zart, Erstarke am Mutterherzen Zu rechter Mannesart! O blühe, du holde Blüthe, O wachse, frei von Harm; Dich schirme, bewache, behüte Mein Aug', mein Herz, mein Arm! Doch wie viel Mühn und Gefahren Noch bis ans ferne Ziel! Von sorgenschweren Jahren, Durchwachten Nächten wie viel! Mit Wonne den eigenen Schlummer Leg' ich dem deinen zu; Mein sei die Angst und der Kummer, Dein sei die Lust und die Ruh'! Ja, ganz vergessen meiner, In dir nur leb' ich allein; Dann wirst du wohl auch so Einer, Mein Stolz, mein Stab einst sein.« – Horch, wüster Schall durchzittert Der jungen Mutter Traum; Es hat gar schlimm gewittert Am fernen Waldessaum. Die Bahre von Tannenästen Jetzt tragen Krieger vorbei, Sie bringen der Tapfern Besten Getroffen vom Todesblei. Vom blinden Erz zerrissen Ein edler Lebensdocht, An dem gleich treubeflißen Einst Mutterliebe flocht! Ach, all die Mühn und Sorgen, Die Jahre kummerbewegt, Auf daß man so Einen morgen Ans Mutterherz dir legt!