Scenerie Ein Kreis von grünen Bäumen, Gesträuch und Rasengrün; Der Pfarrer wandelt betend Mit dem Brevier dahin. Die Lüfte blättern dienend Sanft Blatt für Blatt herum; Ein Strahl der Gnade, leuchtet Die Sonn' ins Heiligthum. Ein Kreis von grünen Bäumen, Gesträuch und Rasen dabei, Und jauchzend tafelt drunter Eine lust'ge Kumpanei. Die Büsche wölben als Keller Sich über die Flaschen kühl, Als Tafelmusik beginnen Die Vögel im Laub ihr Spiel. Ein Kreis von grünen Bäumen Und Rasen und Gesträuch, Da wallt, zermalmt von Elend, Ein Mann gar trüb' und bleich. Er seufzt, – da seufzt das Echo, Wie eine Stimm' aus dem Grab; Er weint, – da weinen die Zweige Den Abendthau herab. Ein Kreis von grünen Bäumen, Gesträuch und Rasenplan; Es schleicht mit blankem Dolche Ein Mörder lauernd heran. Der Büsche dichtes Dunkel Versteckt den Finstern gut; Da trieft vom Himmel selber Das Abendroth als Blut. Ein Kreis von grünen Bäumen, Gesträuch und Rasen blos; Da wallt mit Dint' und Feder Der Amtmann aus den Schloß. Als Pult dient ihm ein Baumstamm, Dran lehnt er die Bogen auf, Die Zweige schütteln als Streusand Den Blüthenstaub ihm drauf. Ein Kreis von grünen Bäumen, Gesträuch und Rasengrün, Und Bursch' und Dirne lagern Sich küssend und kosend hin. Die Bäume stehen Wache, Der Rasen ist breit und weich, Die Nacht senkt still den Vorhang, Verschwiegen ist das Gesträuch.