Verwandlung 1. Es lag ein lockiger Knabe Am blüh'nden italischen Strand, Zum blauen, ewigen Aether Das flammende Aug' gebannt. Die Glieder streckten sich wonnig Im üppig schwellenden Grün. Die hohen, schlanken Palmen Umrauschten wie Harfen ihn. Es schlangen sich Rebengewinde Von Palme zu Palm' empor, Draus blickten purpurne Trauben, Wie küssende Lippen, hervor. Es guckten mit gaukelnden Häuptern Die Rosen aus duft'gem Gesträuch, Wie blühende Mädchengesichter, Erröthend und nickend zugleich. Es raschelte fröhliches Leben Durch schattige Blätternacht, Gesänge von tausend Kehlen Sind rings in den Zweigen erwacht! Besä't ist mit silbernen Segeln Des Meeres unendlicher Plan, Drauf schimmert die Morgenröthe Als zweiter Ozean. Der Knabe schaut so selig Meer, Erd' und Aethergezelt, Und staunt in den herrlichen Himmel, Und freut sich der herrlichen Welt! Der Träumer, von allen Wonnen Italischen Himmels umglüht, Es ist das Bild meiner Liebe, Wie sie mir einst geblüht.