13. Im Saalgewölb' des Urwalds ruhn im Kreis Viel kräft'ge Männer, manch ein ernster Greis, Der Weißen Abgesandte friedlich bei Indianern, Waldessöhnen, stark und frei. Die Friedenspfeife kreist nach altem Brauch, Der Männer Friedenswort' umhüllt ihr Rauch, Wie über Frühlings schönstem Rosenbeet In stillem Flug ein Morgenwölkchen steht. Zum Bund des Friedens sind sie hier vereint. Schon rann genug des Blutes ja, schon scheint Belegt des grünen Saales Boden fast Mit rothen Prunktapeten von Damast. Ein Häuptling sprach: »Nach Vätersitte macht Aus Erd' und Laub das Grab dem Beil der Schlacht. Das Manchen unsrer weißen Brüder traf! Drin schlaf' es, ungeweckt, nun ew'gen Schlaf!« Ein Andrer drauf: »Das Laub verträgt der Wind, Die Erd' aufwühlt des Waldes Thier geschwind! Drum soll des Kampfes Beil geborgen sein, Grabt's unter Wurzeln einer Ceder ein!« Ein Andrer drauf: »An Wurzeln nagt der Wurm, Zu Boden schleudert Cedern selbst der Sturm! Drum, soll zu Tag des Unheils Beil nicht mehr, Wälzt jenen Berg als Grabstein drüberher!« Ein Andrer drauf: »Sogar des Berges Bauch Durchwühlt der Schacht des weißen Bergmanns auch! Drum, soll fortan es ew'ger Friede sein, Senkt in den Strom des Hasses Beil hinein!« Ein Andrer drauf: »Aus tiefster Stromesnacht Wird's von des Fischers Netz zu Tag gebracht! Drum, daß es weltverheerend nie ersteh', Senkt's mitten in des Weltmeers großen See!« Ein Greis darauf: »Dieß Beil von Holz und Erz O laßt's am Tag! Doch greift in euer Herz! Drin liegt das Schlachtbeil, das vielleicht schon jetzt Von euch manch Einer frisch zum Kampfe wetzt! Das Herz ist tiefer als Gebirg' und See'n, Und doch wird draus das Beil zu Tag erstehn! Bis eine Handvoll Erd' einst, drauf gestreut, Es besser birgt als Meer und Berge heut!« So sprachen sie, indeß im Waldesraum Still über ihren Häuptern jeder Baum In rauhen, braunen Armen, windumspielt, Den grünen Zweig des ew'gen Friedens hielt.