Waldsee Da ruhst du, stiller See, im Waldesbette, Engherzig, selbstisch, unserm Weh verschlossen! – »Weit übers Land war einst mein Born ergossen, Jed' irdisch Leiden spiegelnd um die Wette. Da, zu entfliehn den Schmerzensbildern, flossen Die Wasser scheu zu engbegrenzter Stätte, Mir folgt', als ob ein lieblich Loos uns kette, Der Wald und stellt' ums Ufer seine Sprossen. Sein grünster Frieden deckt mich mit dem Schilde; Der Schmerz doch geht ins kleinste Haus zu Gaste: Sieh dort das Nest an dürrem Zweige beben! Bewegung und Erstarren, Tod und Leben, Die Weltgeschichte, spiegl' ich in dem Aste Und sinn' in meinen Tiefen nach dem Bilde.«