8. An den Heiligen Geist Geist grosser Geist der sich in Feur-getheilten Zungen Mit Segen-reicher Macht der höchsten Wissenschafft Und Felsen-fester Stärck' und unerschreckter Krafft Auf die vor mehr denn blöd' itzt kluge Schaar geschwungen/ Erwecke doch mein Hertz/ wenn ich/ in Angst gedrungen/ Zag ohne festen Trost/ wenn nun kein Rath mehr hafft/ Und mich der Sünden Grimm gleich einer Blum' hinrafft/ Wenn mich der Erden Trotz und Höllen-Angst besprungen. Was wil mein blöder Mund? wil er sich unterwinden Den Ländern vorzustehn/ der Fürsten Hand zu binden? Nein Herr/ die Lipp' erstarrt und zittert und erstirbt. Ach rede du durch mich/ gib Muth frey auszusprechen/ Wenn mir Bedeckens-Zeit und Wort und Zung gebrechen/ Daß man den Nachdruck schau wenn Gott durch Menschen wirbt.